Unvergleichlich verloren stolpert Harry Dean Stanton in Paris, Texas durch die texanische Wüste – mit diesem berührenden Roadmovie resümierte Wim Wenders seine Erfahrungen mit dem amerikanischen Traum und schuf einen archetypischen Film der achtziger Jahre. Ein etwas anderes Roadmovie drehte Jim Jarmusch: Mit seinem lakonischen Stranger Than Paradise, dieser Parodie auf den amerikanischen Traum, avancierte er zur Ikone des US-Independent-Kinos. Einer der grossen Kassenschlager des ganzen Jahrzehnts war Miloš Formans fiktive Filmbiografie Amadeus, während das Fantasy-Abenteuer Ghostbusters als eine der erfolgreichsten Komödien selbst ein Stück der achtziger Jahre wurde. In der Sowjetunion drehte Alexej German am Vorabend der Perestrojka Mein Freund Iwan Lapschin, der sogleich verboten, später aber zu einem Kultfilm der Kunstszene wurde. Daniel Schmid liess derweil in Il bacio di Tosca längst vergessene Sängerinnen, Musiker und Komponisten nochmals aufleben – eine betörende Liebeserklärung an die Künstler und an die Oper.
Weitere wichtige Filme von 1984
1984 (Michael Radford, GB)
A Nightmare on Elm Street (Wes Craven, USA)
Blood Simple (Ethan & Joel Coen, USA)
Desperately Seeking Susan (Susan Seidelman, USA)
E la nave va (Federico Fellini, Italien)
Heimat – Eine deutsche Chronik (Edgar Reitz, BRD)
Klassenverhältnisse (Danièle Huillet, JeanMarie Straub, BRD/F)
Les nuits de la pleine lune (Eric Rohmer, F)
Love Streams (John Cassavetes, USA)
Monanieba (Tengis Abuladse, Sowjetunion (Georgien))
Nausicaä aus dem Tal der Winde (Kaze no tani no Naushika) (Hayao Miyazaki, Japan)
Reise nach Kythera (Taxidi sta Kythira) (Theo Angelopoulos, Griechenland)
The Home and the World (Ghare-Baire) (Satyajit Ray, Indien)
The Karate Kid (John G. Avildsen, USA)
The Killing Fields (Roland Joffé, GB)
The Terminator (James Cameron, USA)
The Times of Harvey Milk (Rob Epstein, USA)
This is Spinal Tap (Rob Reiner, USA)