Editorial: Birthdays by Numbers

THE COOK, THE THIEF, HIS WIFE AND HER LOVER von Peter Greenaway

In den Jahrzehnten meiner beruflichen Beschäftigung mit Film habe ich keinen Cineasten so lange und so eng begleitet wie Peter Greenaway. Nicht nur habe ich ihn ab 1987 mehrmals interviewt, ich habe auch diverse Kurzgeschichten, Drehbücher und Texte fürs Theater aus seiner Feder übersetzt und mich mit ihm darüber ausgetauscht. Umso mehr freut es mich, dem grossen Ironiker und Meister des postmodernen Kinos zu seinem 80. Geburtstag und als Auftakt zu meinem letzten Jahr beim Filmpodium eine Retrospektive ausrichten zu können. Greenaway wird auch zu uns kommen, um über seine zentralen künstlerischen Anliegen zu referieren und neues Material zu präsentieren. «Erst» 50 Jahre alt ist die Filmcooperative Zürich, die wie wenige andere Verleihfirmen das Arthouse-Kino der Schweiz geprägt und bereichert hat. Wir feiern die Filmcoopi mit über 30 Perlen aus ihrem Filmschatz. Zum Auftakt und als Vorpremiere präsentiert die Filmcoopi François Ozons Fassbinder-Hommage Peter von Kant – im Beisein dieses französischen Meisterregisseurs, den der Verleih wie viele andere Filmschaffende auch über Jahrzehnte treu begleitet hat.
Der dritte Geburtstag unseres Kino-Sommers ist der 65. von Spike Lee, dem wohl wichtigsten Exponenten des amerikanischen Black Cinema. Eine üppige Auswahl seiner Filme wird ergänzt mit Klassikern, die ihn inspiriert haben: Die Bandbreite reicht von Auseinandersetzungen mit Rassismus bis zu poppiger Blaxploitation. Dazu gibt es eine Podiumsdiskussion und einen VJAbend mit Kokurator Greg de Cuir Jr. Kein Wiegenfest, sondern schon eher eine Auferstehung feierte unlängst Kinuyo Tanaka. Lange die berühmteste Schauspielerin des japanischen Kinos, trat sie in den 50er-Jahren hinter die Kamera und drehte sechs wegweisende Filme, die das patriarchalische System ihrer Heimat aus weiblicher Warte beleuchteten und hinterfragten. Ihre frisch restaurierten Werke werden begleitet von Schlüsselfilmen, die Tanaka mit Ozu, Mizoguchi und Kinoshita gedreht hat. Unser Sommerprogramm ist dieses Jahr sogar zwei Wochen länger als sonst (was Sie am extradicken Programmheft erkennen sowie an der noch üppiger bestückten Website), da sich das ZFF entschlossen hat, ab diesem Sommer nicht mehr bei uns zu gastieren. Wir bedauern das Ende dieser Kooperation, die uns immer spannende Filme, eine fröhliche Besucher:innenschar und
eine Portion Glamour ins Haus gebracht hat. Wir geben uns umso mehr Mühe, mit dem hauseigenen Angebot für Abwechslung, Inspiration und etwas Spektakel zu sorgen – und zwar das ganze Jahr hindurch.

Michel Bodmer

Meta Spike

Spike Lee

 

Schon lange, vielleicht sogar seit Beginn seiner gesamten Karriere – geniesst Spike Lee in den USA eine privilegierte Position. Er gilt als der künstlerische Massstab schlechthin und gar als Botschafter für das schwarze Kino. Anwärter auf seinen Thron sind keine in Sicht. Keine:r von denen, die nach ihm kamen, hat über so viele Jahrzehnte hinweg so viele Filme gedreht oder ähnlich viel Aufmerksamkeit vonseiten der Filmkritik genossen. Lees Konterfei ist ins Lexikon der Populärkultur eingegangen. Seine Starpower ist sogar so gross, dass er zu den wenigen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zählt, die man bei ihrem Vornamen nennen kann, und es ist sofort klar, von wem die Rede ist. Sehr wahrscheinlich werden wir nie wieder einen Auteur wie ihn erleben.

Also begegnen wir Spike am besten gleich auf einer Metaebene. Während wir uns vor dem Künstler bereits mit einer grossen Retrospektive verneigen, die den grössten Teil seiner unglaublichen Karriere beleuchtet, wollen wir die Gelegenheit auch nutzen, um die filmische Genealogie zu erkunden, die diesen kreativen Geist geprägt hat. Dieses Zusatzprogramm ist Filmen gewidmet, die Spike Lee inspiriert haben, egal, ob er sie direkt als Inspirationsquelle genannt hat oder nicht. Sein Œuvre selbst deutet darauf hin, dass Lee diese Werke in einem prägenden Moment seines Lebens gesehen und ihre politischen und ästhetischen Eigenschaften aufgesogen haben muss. In einigen Fällen hat er eine Art Remake realisiert, in anderen hat er sich in seinen Filmen direkt auf sie bezogen. Dann gibt es noch die Filme, auf deren Themen und Anliegen er indirekt eingeht, wenn er über das Kino nachdenkt und spricht. Es ist nicht schwer, diese Verbindungslinien von der modernen Ära der schwarzen Filmkultur bis hin zu Lees ganz eigener, einzigartiger Ausprägung von filmischem Modernismus zu ziehen, die als Spike-Lee-Brand für das zeitgenössische schwarze Kino steht.

Und doch ist dieses Programm auch spekulativ. Es ist ein Versuch, rückwirkend Spike Lees offensichtliche Obsessionen und ausdrückliche Neigungen freizulegen, seine Vorstellungen und Ideen zu untersuchen und sie zu würdigen: Foxy Brown sollte für alle ein Pflichtbesuch im Kino sein, die sich für die historische Entwicklung der schwarzen weiblichen Star-Kultur im Film interessiert. Pam Grier war und ist eine Besonderheit: eine schwarze Sex-Ikone, die den Ton angibt und den männlichen Blick kontrolliert und obendrein als der erste weibliche Actionstar der Kinogeschichte gilt. Ganja & Hess ist eine Perle von einem Film: das mutige Werk eines schwarzen Autorenfilmers, der keine Angst hatte, mit Bild und Ton zu experimentieren, und der sich nicht dem kommerziellen Druck beugte. La permission ist irgendwie und aus unerklärlichen Gründen aus der Geschichte des internationalen Kinos verschwunden. Der Film ist ein fehlendes Bindeglied für so viele ästhetische Verknüpfungen, sei es im Hinblick auf den transnationalen Film, Rassenbeziehungen im Kino oder die Post-Nouvelle-Vague. Ganz einfach, ohne Melvin van Peebles könnte es keinen Spike Lee geben. Und Odds Against Tomorrow zeigt, dass es ohne einen Harry Belafonte keine Pam Grier gegeben hätte. Es ist auch ein Film, der sich nicht davor scheut, rassistischer Intoleranz ins Auge zu sehen, ohne dass jemals ein Hauch von Sentimentalität oder Moral das Urteil des Regisseurs trübt. Als Urtext für dieses Programm kommt dagegen durchaus The Jackie Robinson Story infrage. Zu diesem Film hat sich Spike Lee zwar nicht oft geäussert. Aufgrund des recht konservativen klassischen Hollywood-Modells, das er anwendet, könnte es gar ein Film sein, von dem sich Lee distanziert. Dennoch sind die Parallelen zu seinen bevorzugten Themen zu zahlreich, als dass man sie ohne Weiteres ignorieren könnte.

Die erste und augenfälligste Verbindung ist das Format des Biopics und die Konzentration auf Jackie Robinson, eine der wichtigsten und symbolhaftesten Persönlichkeiten der modernen Geschichte des schwarzen Amerikas. Lee hat mit dem überragenden Monument Malcolm X seinen eigenen grossen Beitrag zum Biopic-Kanon geleistet. Zudem ist die Wertschätzung schwarzer Bürger, die einen ausserordentlichen, wenn auch unterbewerteten Beitrag zur US-Gesellschaft geleistet haben, von zentraler Bedeutung für sein Werk. Lee hat mehrfach den Wunsch geäussert, selber einen Film über Jackie Robinson zu drehen. Es wäre unweigerlich auch ein Film über sein geliebtes Brooklyn geworden, wo Robinson seine Legende begründete; geweihte Erde für die nachfolgende schwarze Populärkultur – nicht zuletzt wegen Lee selbst und seiner kraftvollen, mit Hingabe kreierten filmischen Visionen dieses Stadtteils. Der Geist der Jackie Robinson Story fliesst über die Jahrhunderte auch durch das Werk von Ruby Dee, die in dem Film zu Beginn ihrer glorreichen Karriere eine Hauptrolle spielte und natürlich einige der bekanntesten und erfolgreichsten von Lees frühen Filmen mit ihrer Anwesenheit beehrte. Es ist nicht abwegig, darüber zu spekulieren, dass der junge Lee Robinson auch einmal persönlich begegnet sein könnte. Stellen wir uns vor, wie sich ihre Hände freundschaftlich verschränken – sicherlich eine Vision, die eines Freskos eines Renaissance-Meisters würdig wäre. Und so springt der Funke schwarzer Vortrefflichkeit von einer Generation auf die nächste über.

Man braucht nicht lange zu suchen, um auch in Lees eigenen Filmen Spuren von Jackie Robinson zu entdecken. In seinem meisterhaften Durchbruchfilm Do the Right Thing spielt er selbst die Hauptfigur Mookie, einen Pizzaboten, der in seiner Lieblingsuniform, einem alten Brooklyn-Dodgers-Trikot mit Robinsons legendärer Nummer 42, durch die Strassen des unerbittlichen Viertels Bed-Stuy schlendert. Wie es sich für einen Metatext gehört, ist der Name Mookie eine weitere Anspielung auf Baseball: Er erinnert an Mookie Wilson, den berühmten Outfielder der New York Mets, der 1986 die World Series gewann. Meta Mookie trägt ausserdem ein frisches Paar Air Jordans, das die Sportart wechselt und gleichzeitig auf den vielleicht transzendentesten schwarzen Sportstar überhaupt verweist: Michael Jordan, der nicht nur den Basketballsport, sondern buchstäblich auch den Kleidungsstil sowohl auf dem Spielfeld als auch auf der Strasse verändert hat. Ergänzt wird das Outfit durch ein afrikanisches Medaillon, das Mookie um den Hals trägt. Dies ist der wohl wichtigste kulturelle Signifikant und Subtext in Lees Kino –– das ist die wahre Heimmannschaft, die er anfeuert, und es ist die Wurzel allen Ringens und Kämpfens, das seine Figuren überwinden müssen.

Das Programm «Meta Spike» bietet uns die Möglichkeit, «um» Spike Lee herumzureden, die Zeichen und Symbole aufzuspüren, die in seinen Filmen pulsieren. Das Publikum ist eingeladen, eigene Verbindungen herzustellen, eine Art Konstellation zu konstruieren, die Spike Lee und die leidenschaftlichen Überzeugungen seines Werks beleuchtet. Diese Galaxie nennen wir Cinephilie, während Lees wachsende Filmografie ein eigenes Sonnensystem darstellt.

Greg de Cuir Jr

Michael Moore zu «Bowling for Columbine»

English text below

Nachdem er in Cannes zu Beginn des Gruppengesprächs über Bowling for Columbine 2002 die Nationalitäten der Teilnehmenden abgefragt hatte, drehte Michael Moore gleich den Spieß um und wollte wissen, wieso in der Schweiz, wo fast jeder Mann ein Sturmgewehr zu Hause hat, so wenige Morde geschehen. Man kann sich über Moores Methoden streiten (seine Bloßstellung des greisen Charlton Heston im Film etwa verärgerte viele Leute), aber in Sachen Verquickung von politischer Propaganda mit Unterhaltung gibt es wenige Filmschaffende, die ihm das Wasser reichen können. Und bei Bowling for Columbine stimmte die Balance zwischen Witz und Wahrheitstreue noch besser als in späteren Filmen. Das deutsche Transkript des Gesprächs finden Sie hier.

Michael Moore on Bowling for Columbine

Having begun the round table on Bowling for Columbine (2002) in Cannes by asking the journalists about their nationalities, Michael Moore immediately turned the tables and wanted to know why so few murders occur in Switzerland, where almost every man has an assault rifle at home. One may argue about Moore’s methods (his ambush interview with the aged Charlton Heston in this film, for example, raised a lot of hackles), but when it comes to combining political propaganda with entertainment, there are few filmmakers who can hold a candle to him. And in Bowling for Columbine, the balance between wit and veracity was more even-handed than it was in later films.

Plakat: François Truffaut

Das Gewinnerplakat von Stefan Hürlemann.

In einer Kooperation zwischen Filmpodium und der ZHdK haben 2015 erstmals Studierende ein Plakat für eine Filmreihe entworfen. 

In unserer Plakatgalerie finden Sie eine Übersicht aller Gewinnerplakate sowie die besten Entwürfe, die es auf die Shortlist der Jury geschafft haben.

François Truffaut (1932–1984), als Junge ein Tunichtgut, Filmfreak und Schulabbrecher, dann als Filmkritiker bei den „Cahiers du cinéma“ aktiv, zählte zu den Gründern und Verfechtern der Autorenfilmer-Theorie und zu den Mitbegründern der Nouvelle vague. 1959 legte er sein Spielfilmdebüt vor mit Les quatre cents coups, der quasiautobiografischen Coming-of-Age-Geschichte des kleinen Antoine Doinel (Jean-Pierre Léaud). Die Doinel-Saga ging weiter mit Antoine et Colette (Kurzfilm, 1962), Baisers volés (1968), Domicile conjugal (1970) und L’amour en fuite (1979). Stefan Hürlemann, der Gestalter des Gewinnerplakats, hat die zentrale Rolle von Kindheit und Erwachsenwerden in Truffauts Werk visuell zweifach aufgenommen, einmal mit einer Montage von Léauds Gesichtern, einmal im Schriftzug, der an eine Messlatte erinnern soll. 

Truffaut liebte Hitchcock und imitierte auch das klassische Hollywood-Kino (Tirez sur le pianiste, 1960; La mariée était en noir, 1969), drehte sogar einen Science-Fiction-Film (Fahrenheit 451, 1966), wurde aber vor allem für feinsinnige Beziehungsgeschichten bekannt, etwa Jules et Jim (1962), La peau douce (1964), L’histoire d’Adèle H. (1975) und La femme d’à côté (1981). Truffaut war auch Schauspieler und ist in einigen seiner eigenen Filme aufgetreten (L’enfant sauvage, 1970; La nuit américaine, 1973; La chambre verte, 1978) sowie in Steven Spielbergs Close Encounters of the Third Kind (1977).

  • Entwurf von Katharina Shafiei-Nasab und Grant Fryc

Georg Radanowicz, Fredi Murer und (virtuell aus L.A.) Xavier Koller im Filmpodium 

Am Freitag, dem 26. April zeigte das Filmpodium zur Feier des 80. Geburtstags des Regisseurs, Autors und Produzenten Georg Radanowicz seinen Film Alfred R. – Ein Leben und ein Film.

Im Gespräch mit Marcy Goldberg gaben Radanowicz, sein Hauptdarsteller Xavier Koller (via Skype aus Los Angeles) und Fredi M. Murer, der 1971 mit Radanowicz zu den Gründern der Nemo Film GmbH zählte, Auskunft über die Entstehung des Films und die damaligen Rahmenbedingungen des Neuen Schweizer Films. Anwesend waren zahlreiche Filmschaffende, darunter der Künstler und Musiker Anton Bruhin, der am improvisierten Jazz-Soundtrack von «Alfred R.» mitgearbeitet hatte, die weiteren Nemo-Film-Mitglieder Markus Imhoof, Hans-Ulrich Schlumpf und Iwan Schumacher sowie Rolf Lyssy, Thomas Koerfer, Sebastian C. Schröder, Marcel Just, Sabine Gisiger, Friedrich Kappeler, Rainer M. Trinkler und viele andere.

  • v. l. n. r.: Georg Radanowicz, Fredi M. Murer, Marcy Goldberg
  • v. l. n. r.: Georg Radanowicz, Fredi M. Murer, Marcy Goldberg; oben: Xavier Koller in L.A.
  • Georg Radanowicz, Fredi M. Murer
  • v. l. n. r.: Georg Radanowicz, Fredi M. Murer, Marcy Goldberg; oben: Xavier Koller in L.A.
  • Georg Radanowicz, Fredi M. Murer, Marcy Goldberg
  • v. l. n. r.: Georg Radanowicz, Fredi M. Murer, Marcy Goldberg
  • v. l. n. r.: Friedrich Kappeler, Hans-Ulrich Schlumpf, Rainer M. Trinkler
  • Marcy Goldberg, Fredi M. Murer
  • v. l. n. r.: Sebastian C. Schröder, Marcel Just
  • Iwan Schumacher
  • v. l. n. r.: Martin Girod, Hans-Ulrich Schlumpf, Michel Bodmer
  • v. l. n. r.: Thomas Koerfer, Marcel Just, Markus Imhoof
  • v. l. n. r.: Thomas Koerfer, Marcel Just, Markus Imhoof
  • v. l. n. r.: Fredi M. Murer, Sebastian C. Schröder
  • Mitte links: Rolf Lyssy, Mitte rechts: Georg Radanowicz
  • v. l. n. r.: Fredi M. Murer, Sebastian C. Schröder
  • Fredi M. Murer, Sabine Gisiger
  • Rolf Lyssy
  • Sabine Gisiger, Thomas Schärer, Marcy Goldberg
  • v. l. n. r.: Friedrich Kappeler, Hans-Ulrich Schlumpf, Rainer M. Trinkler
  • Fredi M. Murer
  • Georg Radanowicz, Fredi M. Murer
  • Georg Radanowicz
  • Georg Radanowicz, Fredi M. Murer
  • Fredi M. Murer
  • Georg Radanowicz, Fredi M. Murer

The Best of Leo McCarey

Leo McCarey
Leo McCarey

In der Retrospektive am Locarno Festival war so ziemlich jedes Film-Fitzelchen zu sehen, das Leo McCarey im Laufe seiner langen und erfolgreichen Karriere geschrieben, gedreht oder produziert hat. Ich habe mir dort einiges angeschaut, das ich noch nicht kannte und das wir für unsere eigene Reihe auch nicht ausgewählt haben.

Mein Fazit: Von Charley Chase zeigen wir zu wenig; die Filme dieses Stummfilmkomikers sind fast ausnahmslos toll und wir widmen ihm nur einen Abend mit vier Filmen, am 14. September, immerhin mit Neil Brand am Piano. Irgendwann liefern wir hiervon noch mehr nach.

Dia_McCarey_Neil Brand Live

Bei den Langfilmen sieht es anders aus; da können wir getrost sagen, dass das Filmpodium die besten Werke zeigt, wenn auch nicht alle immer in optimaler Qualität (was freilich auch Locarno nicht gelungen ist). Die einzige Ausnahme ist und bleibt McCareys großes Melodram Love Affair (1939), das wir mit etwas Glück im kommenden Jahr nachreichen werden.

Lassen Sie sich also auf die Achterbahn ein, die bis zum 23. September von einem komischen Höhepunkt zum andern flitzt und dazwischen durch Tränentäler wie Make Way for Tomorrow und An Affair to Remember führt.

Ein ausführliches, zwar etwas älteres Portrait des Regisseurs (auf Englisch) können Sie im Onlinemagazin Senses of Cinema nachlesen. Carlo Chatrian hat zudem für den Streamingdienst MUBI seine Gedanken zu «The Genius of Leo McCarey» niedergeschrieben.

Wir erinnern uns an Miloš Forman

Miloš Forman im Gespräch mit Andreas Furler (Fotos: Peter Hunkeler)
Miloš Forman im Gespräch mit Andreas Furler (Fotos: Peter Hunkeler)

Am 13. April 2018 verstarb Miloš Forman im Alter von 86 Jahren. Wir haben in unserem Archiv gegraben und das spannende, unterhaltsame Gespräch zwischen Andreas Furler (damals Co-Leiter des Filmpodiums) und dem Regisseur, der uns am 3. Oktober 2010 besucht hat, ausgegraben.

Übrigens: Seine Filmklassiker holen wir vom 8. Oktober bis 14. November 2018 zurück auf unsere Leinwand.

Reedition: Creature from the Black Lagoon – Jack Arnold

American actor, stuntman and filmmaker, Ricou Browning, as Gill-man in 'Creature From The Black Lagoon', directed by Jack Arnold, 1954. (Photo by Silver Screen Collection/Getty Images)
Ricou Browning in Creature From The Black Lagoon (Jack Arnold, 1954) (Photo © Silver Screen Collection/Getty Images)

Das Filmpodium zeigt Jack Arnolds legendäres Original (Creature from the Black Lagoon) in restaurierter Fassung und schwarzweissem 3D als Reedition zur Einstimmung auf Guillermo del Toros Hommage und Persiflage (The Shape of Water) sowie als historisches Gegenbild dazu.

Hintergrundinformationen zu Regisseur Jack Arnold und seinem «wundersamen Gruselkabinett» können Sie hier in der Sendung «Kontext» von Michael Sennhauser nachhören, die 2016 anlässlich des 100. Geburtstags von Jack Arnold aufgezeichnet wurde. Auch Sven Ahnert hat dem «Meister des Schreckens» eine kurze Hommage gewidmet, die Sie hier nachlesen können.  «Reedition: Creature from the Black Lagoon – Jack Arnold» weiterlesen

Ulrich Gregor über Iluminacja (1973)

Der deutsche Filmhistoriker Ulrich Gregor war 1973 Teil der Jury am Festival del Film Locarno, die Krzysztof Zanussis Film Iluminacja mit dem Pardo d’oro ausgezeichnet hat. Im Rahmen der Programmreihe «70 Jahre Filmfestival Locarno» zeigt das Filmpodium Zürich Zanussis Gewinnerfilm, am Dienstag, 2. Mai in Anwesenheit des Regisseurs.

Hier dürfen wir Ulrich Gregors Text über seinen Aufenthalt in Locarno und seine Eindrücke von Zanussis Film publizieren.

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Still aus Iluminacja

«Ulrich Gregor über Iluminacja (1973)» weiterlesen

Hollywood im Filmpodium

Die ZFF MASTERS haben im Rahmen des 12. Zurich Film Festival im Filmpodium stattgefunden. Die öffentlich zugänglichen Veranstaltungen richteten sich an die Filmbranche sowie an das gesamte Festivalpublikum. Alle ZFF MASTERS haben im Filmpodium der Stadt Zürich stattgefunden. So durften wir Daniel Radcliffe, Ewan McGregor, Woody Harrelson und Olivier Assayas in unserem Kinosaal begrüssen.

Sie haben die illustren Gäste verpasst? Kein Problem – die vollständigen Gespräche sind auf dem YouTube-Kanal des Zurich Film Festival online abzurufen:

«Hollywood im Filmpodium» weiterlesen