Am 19. Juni ist mit Götz George der wohl grösste Star des deutschen Films verstorben. Ab 1981 avancierte er im Tatort als streitbarer Ruhrpott-Cop Horst Schimanski zum Fernsehidol, und in den neunziger Jahren wandelte er sich als sensationsgeiler Journalist in Schtonk!, als Serienmörder Fritz Haarmann in Der Totmacher und als Wiedergänger Joseph Mengele in Nichts als die Wahrheit zum preisgekrönten Charakterdarsteller.
Monat: Juni 2016
Georg Seeßlen zum Tod von Bud Spencer
Nicht nur in Deutschland, auch in der Schweiz erfreute sich Bud Spencer alias Carlo Pedersoli grosser Beliebtheit. Nun ist er im Alter von 86 Jahren gestorben. Sind auch Sie mit seinen Filmen aufgewachsen?
Besonders lesenswert finden wir die Hommage von Georg Seeßlen «Das Leben ist ein Bohnengericht» (inkl. wunderbarer Slideshow) und Pascal Blums Ode an den wohl freundlichsten aller Prügler: «Alle Kinder und noch mehr jene, die Kinder geblieben sind, verdanken ihm eine ganze Welt: die Welt des beherzten Dreinhauens, der lustigen Sachschäden und der klamaukigen Liebenswürdigkeit. Er war der Held so mancher Kindheit, wann auch immer diese Kindheit war, und jetzt ist Bud Spencer mit 86 Jahren gestorben. Und wie heisst es in Bomber: «Das war nicht nur ein Schrei, das war ein Donner.» Hier geht’s zum kompletten Text.
Aus der Fundgrube: Interview mit Atom Egoyan
Von Mitte Februar bis Ende März 2016 zeigte das Filmpodium eine Hommage an den Kanada-Armenier Atom Egoyan. Selbstverständlich konnte dabei auch sein preisgekröntes Meisterwerk The Sweet Hereafter nicht fehlen:
«Das ist einer der besten Filme des Jahres, ein ungeschöntes Klagelied über die Condition humaine.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 23.12.1997) «Aus der Fundgrube: Interview mit Atom Egoyan» weiterlesen
IN THE SPIRIT OF DADA
Heute um 20 Uhr spielt das paul taylor orCHestra im Kleinen Saal der Tonhalle Zürich. Das musikalische Abenteuer feiert den Geist von Dada mit neuen Kompositionen von Marc Kilchenmann, John Wolf Brennan, Paul Suits und Daniel Schnyder. Weitere Werke von Erik Satie, Edgard Varèse, John Cage und György Ligeti. Hier geht’s zur Veranstaltung. Live vertont wird u.a. auch René Clairs Entr’acte – der wiederum im Filmpodium zu sehen sein wird am Freitag, 17. Juni 2016 um 20.45 Uhr im Rahmen des Programms «Dada im Film». In Zusammenarbeit mit den Festspielen Zürich widmet das Filmpodium einen Abend dem Thema Dada im Kino.
Was ist Film? Was ist Kritik?
Das Programm des Filmpodiums wirkt überwiegend konservativ, da es zur Hauptsache auf die Filmgeschichte zurückblickt und daraus unvergängliche Klassiker und sehenswerte Entdeckungen auswählt und ins Programm setzt. Darüber hinaus zeigt es allerdings immer wieder auch Premieren von neuen, oft wegweisenden Filmen, die den Weg in den regulären Kinoverleih nicht gefunden haben. «Was ist Film? Was ist Kritik?» weiterlesen
Podiumsgespräch zu Ida Lupino
Ida Lupino (1918–1995) ist in aller Munde und auf allen Leinwänden. Nachdem sie sowohl von der Filmwissenschaft wie auch vom cinephilen Publikum Jahrzehnte lang unbeachtet blieb, sind die Werke der vielseitigen Pionierin nun auf Leinwänden in Wien, Berlin, oder jüngst in Fribourg zu sehen. Und endlich auch im Filmpodium Zürich. Mit einer Reihe von Filmen, die das vielseitige Schaffen von Lupino als Schauspielerin, Autorin, Regisseurin und Produzentin feiert (16. Mai bis 30. Juni 2016).
Die lange Liste der Gartenfilme …
Der Blog soll Ihnen einen vertieften Einblick in unsere Programmarbeit eröffnen und die Möglichkeit geben, Ihre Eindrücke mit uns zu teilen. Den Beginn machen wir mit der Publikation von Marius Kuhns Longlist für die aktuelle Filmreihe «Der Garten im Film».
Ein Filmprogramm setzt sich nicht nur aus den Filmen zusammen, die man schlussendlich im Programmheft wiederfindet. Mindestens genauso sehr beschäftigen unser Programmteam all diejenigen Filme, die es eben nicht auf die Filmpodium-Leinwand schaffen. «Die lange Liste der Gartenfilme …» weiterlesen
Für den Miyazaki-Fan, der schon alles hat
Letzten Sommer zeigte das Filmpodium alle Langfilme, die der Anime-Meister Hayao Miyazaki als Regisseur und/oder Drehbuchautor geschaffen hat; im Oktober folgte der Dokumentarfilm The Kingdom of Dreams and Madness über Miyazaki und das Studio Ghibli. Wer das toll fand, wünschte sich flugs zu Weihnachten das komplette Blu-ray-Set sowie ein paar Stofftiere aus Mein Freund Totoro und war vorerst zufrieden.
Wer filmt schon gerne unter De Palma?
OK, zugegeben, ich bin nicht der grösste Fan von Brian De Palma. Sicher, der Mann hat – vor allem visuell – beeindruckende Filme geschaffen, aber zu viele sind blosse Hitchcock-Pastiches, die den Sadismus-Faktor und den Gewalt-Quotienten des Vorbilds hochgeschraubt und zugleich dessen Originalität und Raffinement reduziert haben. Auch De Palmas bisher letzter Streich, Passion (2012), ein lesbisch aufgemotztes Remake von Alain Corneaus Stutenbissigkeitsdrama Crime d’amour (2010), vermochte nicht zu überzeugen.