
Inhaltlich von der Psychoanalyse, formal vom Expressionismus beeinflusst, brachte Die ewige Maske dem Regisseur Werner Hochbaum internationale Anerkennung ein – und das Misstrauen des NS-Regimes. Dieses hatte er schon mit seinen früheren Filmen erregt – Razzia in St. Pauli (1932) wurde verboten –, und so realisierte er den Ärztefilm als schweizerisch-österreichische Produktion. Ebenfalls Anleihen beim deutschen Expressionismus nimmt Bride of Frankenstein, die geniale Fortsetzung des Horrorfilms Frankenstein (1931), dank seiner Darsteller, der Kameraarbeit, Ausstattung, Musik und Stimmung ein Meilenstein und Meisterstück des fantastischen Films. Während sich damals zahlreiche Werke kritisch mit der NS-Zeit auseinandersetzen, bringt das Jahr 1935 mit Leni Riefenstahls Reichsparteitagsfilm Triumph des Willens auch das wohl bekannteste und meistdiskutierte Werk der NS-Propaganda hervor. Mit seiner Ästhetik beeinflusste es nach dem Zweiten Weltkrieg Spiel- und Dokumentarfilme ebenso wie die Werbung und wirft damit auch heute noch die Frage nach der Trennlinie zwischen Kunst, Politik und Ethik auf. Es geht in der aktuellen Auswahl von Jahrhundertfilmen aber auch heiterer zu und her: Im unsterblichen Klassiker A Night at the Opera kontrastiert die künstliche, bis zur Dekadenz verfeinerte Welt der Oper aufs Wildeste mit dem archaischen, kindlichen, destruktiven Humor der Marx Brothers. Einer der schönsten Filme aus Jean Renoirs Œuvre ist Toni, der – seiner Zeit voraus – radikal mit den herrschenden filmischen Moden bricht und als Vorläufer des Neorealismus bezeichnet werden kann.