Wir empfehlen: HOMELAND (IRAQ YEAR ZERO)

Im Rahmen des 4th Arab Film Festival legten wir einen Schwerpunkt auf das Filmland Irak. Dieses wurde durch den Krieg eines großen Teils seines audiovisuellen Erbes beraubt, und in den heutigen Wirren kann sich keine nachhaltige Filmindustrie etablieren.

Einer der wenigen herausragenden irakischen Filme der Gegenwart, den wir gerne gezeigt hätten, der aber aus Längengründen keinen Platz im Festivalprogramm fand, ist Abbas Fahdels monumentales Werk Homeland (Iraq Year Zero) (2015). Nun ist dieser Brocken in der Reihe «Richtig lang» im Xenix zu sehen, mit einer Verpflegungspause zur Halbzeit, am 13. und 19.1.2019.

In zwei Teilen – Before the Fall (160′) und After the Battle (174′) schildert Fahdel den Alltag seiner Familie vor und nach dem Krieg und dem Sturz Saddam Husseins. Er macht einfühlbar, wie sich der irakische Mittelstand unter Saddam einschränkte und arrangierte, um trotz Diktatur und Embargos über die Runden zu kommen, und wie das dergestalt erkämpfte Leben durch den Einmarsch der Amerikaner und das darauffolgende Chaos zugrunde gerichtet wurde. Das Seherlebnis ist so, als würde man eine Reality-Serie (The Real Fahdels of Baghdad o. ä.) bingen: Man wird zum Zaungast einer irakischen Wirklichkeit, wie sie in den Newsmedien nie gezeigt wurde. Erfordert einen langen Atem, ist aber lohnend, auch als Ergänzung zu Samirs Iraqi Odyssey.

Michel Bodmer

Plakat: 4th Arab Film Festival

Das Gewinnerplakat von Jan Reimann

In einer Kooperation zwischen Filmpodium und der ZHdK haben 2015 erstmals Studierende ein Plakat für eine Filmreihe entworfen. 

In unserer Plakatgalerie finden Sie eine Übersicht aller Gewinnerplakate sowie die besten Entwürfe, die es auf die Shortlist der Jury geschafft haben.

Die arabische Region, die ein Gebiet von Nordafrika bis zum persischen Golf umfasst, ver­fügt über eine sehr lange Filmtradition. Durch die Tagesaktualitäten erhalten wir einen eher einseitigen Eindruck der sehr vielfältigen arabischen Welt. Mit dem Arab Film Festival versuchen wir, ein differenzierteres Bild zu zeigen, nicht zuletzt durch persönliche Begegnungen mit Filmschaffenden.

Vom 15.-20. November 2018 fanden intensive Festivaltage mit Gästen, Podien und auch mit arabischer Gastlichkeit statt, danach werden noch bis Mitte Dez. alle Filme 1- 2 x in Wiederholungsvor­stellungen nachgespielt.

Das Plakat sollte auf das Festival in seiner ganzen Breite aufmerksam machen, also keinen einzelnen Film und kein einzelnes Land hervorheben, z. B. durch Assoziationen zu bestimmten Landesflaggen. Daneben galt es auch, kulturelle Sensibilitäten zu berücksichtigen.

Als zusätzliche Herausforderung soll das Plakatmotiv auch kurze Textteile in arabischer Schrift enthalten und für Kleinplakate, Programmheft und Einladungskarte (A5), Dias und Inserate (div. Querformate) und für verschiedene Online-Anwendungen abwandelbar sein.

  • Entwurf von Samira Schneuwly und Daniela Spack