Das Programmheft des Filmpodiums hat mit dieser Ausgabe ein leicht erneuertes Erscheinungsbild erhalten: Die gediegen schwarzweisse Broschüre, in der bisher nur mit einer Auszeichnungsfarbe dezent auf Besonderes hingewiesen wurde, enthält neben einigen gestalterischen Retuschen jetzt auch Farbbilder. Sie zieht also mit der Filmpodium-Website gleich, die bereits seit ein paar Jahren farbig ist. Den Wandel bei den Drucksachen haben wir ganz still und leise schon beim diesjährigen Sommerprogramm eingeläutet, indem wir zwei Leporellobilder zur Hongkong-Reihe farbig publizierten. Einigen unserer Stammleserinnen und -lesern war schon das ein Dorn im Auge. Und jetzt ist auch noch das Heft bunt! «Editorial: Alles so schön bunt hier» weiterlesen
Editorial
Editorial: Haben die sie nicht alle?
Wie bitte? Das Filmpodium widmet der Glanzzeit des Hongkong-Kinos eine grosse Retrospektive – ohne Chungking Express oder einen einzigen Film von John Woo? Da zeigen sie Hollywoodkomödien der Nachkriegszeit und verzichten auf Some Like It Hot? Sie feiern die Jahrhundertfilme von 1977, und weder Annie Hall noch Star Wars oder Close Encounters of the Third Kind sind dabei? Haben die sie nicht alle? «Editorial: Haben die sie nicht alle?» weiterlesen
Editorial: Nicht jetzt, nicht alles
1981 brachte der Schweizer Konzeptkünstler Dieter Meier den Film Jetzt und alles heraus, dessen Titel eine Parole der Punk-Generation aufgriff: Wenn schon «no future» absehbar war, dann musste das volle Leben «subito» her. «Editorial: Nicht jetzt, nicht alles» weiterlesen
Editorial: Analog, digital – (nicht) egal
Das Filmpodium zeigt zumeist nicht Premieren, sondern sehenswerte Werke der Filmgeschichte. Diese sind auf Film gedreht worden und wurden auch in dieser Form verliehen. Je älter ein Film, desto kleiner ist die Zahl der erhaltenen Kopien; je öfter diese gespielt wurden, umso schadhafter und fragiler sind sie. Darum sind vorführbare Kopien von älteren Filmen oft nur mit Mühe aufzuspüren. Es gibt eine Reihe von Archiven und Filmmuseen, die solche Raritäten horten und die wir danach abklappern. Doch selbst wenn ein Archiv über eine Kopie verfügt (und wir die Vorführrechte ergattert haben), ist noch längst nicht gesagt, dass diese im Kino öffentlich gespielt werden darf, denn jeder Gebrauch beansprucht das Material zusätzlich. «Editorial: Analog, digital – (nicht) egal» weiterlesen
Editorial: Das Jahr der Remakes
Was Erfolg hat, wird wieder gemacht. Dieses Prinzip des Remakes hat sich 2016 nicht nur in der Sommerreihe des Filmpodiums (und in einigen neuen Blockbustern von The Magnificent Seven bis zu Ben-Hur) manifestiert, sondern auch meteorologisch; wie schon im Vorjahr wollte der Sommer, als er endlich kam, gar nicht mehr aufhören, was die Eintrittszahlen der Kinos schmelzen liess. Auch das Filmpodium verzeichnete nach dem Zuschauerrückgang von 2015 erneut Einbussen, von total 35 958 auf 32 172 Eintritte bzw. von durchschnittlich 39 auf 34 Gäste pro Vorstellung. «Editorial: Das Jahr der Remakes» weiterlesen
Editorial: Das Festival der Festivals
Das Filmpodium ist eigentlich ein ganzjähriges Filmfestival: Filme aus aller Welt werden, zu Reihen und Retrospektiven gebündelt, ins Programm gesetzt, Filmschaffende kommen zu Besuch, es gibt ergänzende Diskussionen und Referate. Dennoch herrscht auch bei uns Ausnahmezustand, wenn «richtige» Festivals stattfinden. So bescherte im September das bei uns eingemietete Zurich Film Festival dem Filmpodium eine Portion Glamour sowie ein deutlich jüngeres Publikum als üblich. «Editorial: Das Festival der Festivals» weiterlesen
Editorial: Revolution und Retrospektive
Nach 2012 und 2014 findet bereits zum dritten Mal das Arab Film Festival Zurich im Filmpodium statt. In den letzten zwei Jahren hat sich im postrevolutionären arabischen Raum nicht nur die politische Lage verändert, sondern mit ihr auch das Kino. Letzteres bleibt erstaunlich lebendig und vielfältig. Die Auseinandersetzung mit der Gegenwart und der älteren wie jüngeren Vergangenheit nimmt höchst unterschiedliche Formen an, im Mittelpunkt der Filme unserer Auswahl steht aber immer der Mensch. «Editorial: Revolution und Retrospektive» weiterlesen
Editorial: Ein launischer Sommer
So heisst nicht nur eines der drei Meisterwerke von Jiří Menzel, die wir in diesem Programm zeigen; so könnten auch die vergangenen Monate überschrieben werden.
Nach einem verregneten Einstieg hat sich schliesslich die Sonne durchgesetzt und uns Badi-Wetter beschert. Wer ein Kino betreibt, empfindet in der Regel konträr zur Volksseele der Zürcherinnen und Zürcher, die sich neun Monate im Jahr danach sehnen, möglichst viele Kleider abzuwerfen, um an der Sonne zu essen, zu trinken oder zu braten und sich wie in Italien zu fühlen. Für das Kino ist dieser Outdoor-Wahn an den längsten Tagen des Jahres fatal, denn in den dunklen Lichtspielsaal begeben sich Menschen vornehmlich dann, wenn es draussen düster oder klamm ist. Und tatsächlich sind die Kino-Besucherzahlen des diesjährigen Sommers nicht berauschend; sie unterbieten gar noch jene des letzten Sommers, der ja für seine vielen Sonnenstunden in die Annalen einging. «Editorial: Ein launischer Sommer» weiterlesen
Editorial: Looking for Lupino!
Sie war sozusagen schon immer da. Schon als ich vor bald elf Jahren im Filmpodium anfing, stand ihr Name gross auf der Projektliste: Ida Lupino (1918–1995). Nochmals gut 20 Jahre vorher war ich erstmals mit ihr in Kontakt gekommen, als wir im Stadtkino Basel mit dem Programm «Die Frau mit der Kamera» die Regie-Pionierinnen Alice Guy, Dorothy Arzner, Lotte Reiniger und Ida Lupino würdigen und wieder auf die Leinwand bringen wollten. «Editorial: Looking for Lupino!» weiterlesen